
Foto: Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik
RLP – Seit 50 Jahren stehen die Spezialeinheiten der Polizei Rheinland-Pfalz im Dienst der öffentlichen Sicherheit. Ihre Gründung geht auf die Ereignisse der Olympischen Spiele 1972 in München zurück.
Damals wurde die Notwendigkeit spezialisierter Einsatzkräfte offensichtlich, um auf extreme Gefahrenlagen wie Geiselnahmen und Terroranschläge adäquat reagieren zu können.
Am 8. Januar fand im Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik (PP ELT) ein Festakt anlässlich dieses Jubiläums statt. Innenminister Michael Ebling (SPD) würdigte in seiner Rede die Verdienste der Einheiten: „Die Welt und die Sicherheitslage haben sich verändert, und die Spezialeinheiten haben sich mit Professionalität, Innovationsfähigkeit und mutigem Handeln fortlaufend weiterentwickelt.“ Polizeipräsident Philipp Römer ergänzte, dass Teamgeist und die Fähigkeit, in schwierigsten Situationen zu handeln, die Einheiten zu ihrer heutigen Stärke gemacht haben.
Die Spezialeinheiten wurden 1974 offiziell aufgestellt und haben ihre Aufgaben seither an die sich wandelnden Bedrohungslagen angepasst. Sie unterstützen die Polizeibehörden in Rheinland-Pfalz sowie bundesweit bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität, Banden- und Gewaltkriminalität sowie politisch motivierter Kriminalität. Dazu gehören Observations-, Fahndungs-, Zugriffs- und Schutzmaßnahmen sowie der Einsatz spezieller Operativtechnik.
Nach den terroristischen Anschlägen in Paris 2015 wurden die Einheiten personell aufgestockt und im Jahr 2016 unter einem Dach zusammengeführt. Diese Neustrukturierung, die 2017 mit der Gründung einer eigenen Abteilung im PP ELT abgeschlossen wurde, verstärkte die Schlagkraft und Effizienz der Spezialeinheiten. „Damit gewährleisten wir nicht nur die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, sondern bieten auch schnelle Unterstützung für die Einsatzkräfte des Wechselschichtdienstes und der Kriminalpolizei“, betonte Ebling.
Die Spezialeinsatzkommandos (SEK) sind rund um die Uhr einsatzbereit und spezialisiert auf Geiselnahmen, Terrorabwehr und Festnahmen gefährlicher Straftäter. Tragische Vorfälle, wie der Tod eines SEK-Beamten 2010 in Anhausen, zeigen die hohe Gefährlichkeit dieser Arbeit.
Die Mobilen Einsatzkommandos (MEK) ergänzen diese Arbeit durch Observation und Fahndung in Fällen schwerer Kriminalität und übernehmen den Schutz verdeckter Ermittler. Mit der zentralisierten Leitung und einer einheitlichen Ausbildung seit 2016 können die spezialisierten Einheiten je nach Lage optimal eingesetzt werden.
Für ihre Arbeit erhalten die Einsatzkräfte eine Gefahrenzulage, die derzeit bei 225 Euro liegt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eine Erhöhung auf 300 Euro, um im bundesweiten Vergleich aufzuschließen. Stefanie Loth, Landesvorsitzende der GdP, sieht in dieser Anpassung eine notwendige Wertschätzung für die herausragende Leistung der Spezialeinheiten.
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