
Symbolbild: Briefwahl
Foto: Pfalz-Express
Der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz weist auf eine problematische Verzerrung bei der Berichterstattung über die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 hin.
Aufgrund der bundeswahlrechtlichen Vorgaben werden Briefwahlstimmen nicht den jeweiligen Wahllokalen vor Ort zugeordnet, sondern zentral in gesonderten Briefwahlbezirken ausgezählt. Dadurch fehlen diese Stimmen in den Ergebnissen auf Gemeinde- und Stadtebene, sodass das Wahlergebnis auf dieser Ebene nicht das tatsächliche Wählerverhalten widerspiegelt.
Diese Problematik verschärft sich, da der Anteil der Briefwähler kontinuierlich steigt und voraussichtlich über 40 Prozent betragen wird. Dadurch wird ein immer größerer Teil der abgegebenen Stimmen nicht in den Gemeindeergebnissen berücksichtigt, was die Aussagekraft dieser Darstellungen weiter verringert.
Bereits bei den vergangenen Bundestagswahlen seien in vielen Gemeinden irreführende Ergebnisse veröffentlicht worden, die das tatsächliche Wahlergebnis nicht repräsentierten.
Hinzu komme, dass in sehr kleinen Gemeinden mit weniger als 30 Urnenwählern die Stimmabgabe mit Nachbargemeinden zusammengelegt werde. Auch hier erfolge die Auszählung ohne eine Zuordnung zu den einzelnen Gemeinden, was eine zusätzliche Verfälschung lokaler Wahlergebnisse nach sich ziehe.
Der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz appelliert daher an die Medien, auf eine Darstellung der Wahlergebnisse auf Gemeinde- und Stadtebene zu verzichten. Stattdessen empfiehlt der Verband, die Wahlergebnisse mindestens auf Ebene der Verbandsgemeinden oder mit einem klaren Hinweis auf mögliche Verzerrungen zu veröffentlichen. Nur so könne eine sachgerechte und realitätsnahe Information der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden.
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